Interview Standdatum: 8. März 2023. Autorinnen und Autoren: Petra Philippsen
Im Tischtennis ist Mattias Falck Weltklasse und doch der nette Schwede von nebenan. Wir sprachen mit Werders Star übers Glücklichsein, schräge Frisuren und Langzeitbeziehungen.
Mattias Falck ragt heraus und das nicht nur, weil der Schwede 1,92 Meter groß ist. Im Tischtennis ist seine enorme Reichweite sicher kein Nachteil, abseits der Platte aber mag der 31-Jährige lieber nicht so gerne im Rampenlicht stehen. "Ich bin ganz froh, dass ich in Bremen auf der Straße nicht erkannt werde", erzählt Falck im Interview mit dem Sportblitz.
Die Werder-Fußballer sind zur Bremer "Mannschaft des Jahres" gekürt worden. Auch Tischtennis-Profi Mattias Falck und Hockey-Spielerin Lena Frerichs wurden ausgezeichnet.
mit Video vom 7. März 2023
Das könnte sich nun ändern, denn Falck wurde gerade zu Bremens Sportler des Jahres gewählt. Wir haben mit dem Welt- und Europameister darüber gesprochen, warum Schweden die glücklichsten Menschen sind, weshalb er kein Haarfärbemittel mehr anrührt und wieso er der Typ für Langzeitbeziehungen ist.
Ja, an Ikea und Marabou-Schokolade denken wohl viele bei Schweden als Erstes, das sind unsere bekanntesten Marken. Und ich mag die Schokolade ehrlich gesagt auch gerne (lacht). Aber um uns zu beschreiben, würde ich sagen, Schweden sind freundlich, aber eher ruhiger und zurückhaltender.
Also bei uns sagt man: Wenn vier Leute in einen Fahrstuhl gehen, dann stellt sich jeder von ihnen in eine Ecke. Wir stehen nicht dicht zusammen, wir mögen unseren persönlichen Freiraum. Oder in einem Bus muss es wirklich schon sehr voll sein, damit wir uns neben jemanden setzen, den wir nicht kennen.
Ich wünschte, ich hätte eine gute Antwort darauf. Ich kenne die Studie auch, aber ich weiß nicht, warum wir glücklicher sind als andere.
Das könnte tatsächlich sein. Die meisten Schweden trinken täglich wirklich sehr viel Kaffee, wir brauchen unsere Pausen. Vielleicht macht das entspannter und glücklicher. Ich trinke auch sehr viel Kaffee, aber schlafen kann ich gut. Selbst nach einem doppelten Espresso am Abend.
(lacht) Ja, das stimmt, ich bin wirklich ein Glückspilz. Ich habe eine tolle Familie, die mich sehr unterstützt. Ich bin ja sehr oft unterwegs und es ist ein schönes Gefühl, dass sie für mich da sind. Wir sprechen dann viel per Video, das ist nicht immer leicht. Aber es ist das Leben, das ich mir ausgesucht habe.
Mein Vater hat Tischtennis gespielt, zwar nicht im Nationalteam, aber in der höchsten schwedischen Liga. Ich war schon immer mit ihm in der Halle, mit vier Jahren habe ich dann angefangen, mit ihm zu spielen und mit sieben Jahren war ich im Verein. Wegen meines Vaters fing alles an.
Wir werden sehen, sie soll selbst entscheiden, was sie machen möchte. Vielleicht hat sie auch mal Spaß daran. Inzwischen versteht sie schon ein bisschen, dass das mein Beruf ist. Oder zumindest, dass ich sehr viel Tischtennis spiele.
Das war mit 16 Jahren, da bin ich dann für vier Jahre auf ein Tischtennis-Internat gegangen. Das war zwar 550 Kilometer von zu Hause weg, aber mir gefiel es dort. Das waren meine ersten Schritte als Profi und ich hatte in meiner Karriere auch mal sehr schwierige Phasen. Bereut habe ich meine Entscheidung für Tischtennis aber nie.
Das stimmt, ich bin ein großer Fußball-Fan und schaue mir viele Spiele an. Manchester United war schon immer mein Lieblingsverein, aber auch Djurgårdens aus Stockholm. Und seit ich in Bremen spiele, verfolge ich natürlich auch Werder. Bis ich 14 Jahre alt war, habe ich selbst noch Fußball gespielt. Meistens als Verteidiger, wegen meiner Größe. Aber dann musste ich mich für eines entscheiden und wählte Tischtennis.
Nein, ich habe mit 16, 17 Jahren einfach sehr viel ausprobiert. Da war ich noch auf der Suche nach meinem Style (lacht). Ich habe mal schwarz, gelb, weiß und anderes blond probiert. Ungefärbt gefällt es mir jetzt besser. Nur die Fotos gibt es leider noch im Internet.
Stimmt, ich glaube, er hat sich noch nie die Haare gefärbt. Da war er feige (lacht). Aber ich würde sagen, wir sind uns schon ähnlich. Kristian schaut zwar nicht ganz so viel Fußball wie ich, aber wir haben gemeinsame Interessen. Und im Tischtennis verstehen wir uns blind. Durch das viele Reisen zu den Turnieren sind wir über die Jahre die besten Freunde geworden.
(lacht) Wir hatten beide absolut keine Ahnung, wie man eine Krawatte bindet. Das hätten wir wirklich vorher üben sollen. Wir mussten uns also noch schnell ein Youtube-Tutorial auf dem Handy anschauen. Aber es hat dann zum Glück noch geklappt.
Die Cowboyhüte haben wir tatsächlich in Houston gelassen, unser Taschen waren schon zu voll. Die waren nicht ganz mein Stil, mit 17 hätte ich den vielleicht noch getragen (lacht). Aber der WM-Titel hat sich richtig gut angefühlt, endlich, im fünften Anlauf. Für uns als Europäer ist es in unserem Sport nicht leicht. Dass wir danach auch noch EM-Gold geholt haben, bedeutet mir unheimlich viel.
Zum Glück nicht – nein, im Ernst, es war ein tolles Event. Und mein Sieg gegen Truls (Möregardh, Anmerkung der Redaktion) war mein Highlight, er war ja einer der großen Titelfavoriten. Ich habe ein fantastisches Match gespielt und es fühlte sich gut an, zu zeigen, dass der Ältere eben manchmal doch der Bessere ist.
Das Turnierende war nicht so schön. Erst meine Halbfinalniederlage gegen Dang Qiu und Kristian hatte sich während seines Halbfinals die Hand an der Tischkante aufgeschnitten und musste ins Krankenhaus. Das war ein Dämpfer.
Das ist eine große Ehre und es ist immer schön, ausgezeichnet zu werden. Mir bedeutet das viel, denn es zeigt, dass wahrgenommen wird, was man tut. Und es bedeutet, dass ich ein fantastisches Jahr hatte.
Nein, bisher nicht, aber das gefällt mir besser. So sind wir Schweden ja (lacht).
Mattias Falck geht nicht nur für Werder auf Punktejagd in der Tischtennis-Bundesliga, er fühlt sich auch in Bremen pudelwohl. Und das liegt nicht nur am Wetter.
Ich bin sehr gerne in Bremen, es fühlt sich nach vier Jahren bei Werder wie mein zweites Zuhause an. Die Leute hier sind sehr nett, im Verein fühle ich mich auch sehr wohl. Es ist sehr familiär.
Es ist auf jeden Fall schön für mich, dass Bremen recht nah an meinem Heimatort liegt. Halmstad ist zwar deutlich kleiner als Bremen, aber das Wetter ist hier sehr ähnlich, das gefällt mir. Auch etwas kälter – wie schwedisches Wetter.
Also lebenslang könnte schwierig werden, meinen Lebensabend würde ich doch gerne in Schweden verbringen (lacht). Aber wir werden sehen, ich fühle mich total wohl bei Werder. Und ich bin in Bremen glücklich. Erst einmal die nächste Saison und hoffentlich werden es dann noch ein paar Jahre mehr.
Für seinen WM- und EM-Titel im Doppel wurde Mattias Falck am Montagabend in Stockholm ausgezeichnet. Die Trophäe muss sich der Bremer Profi allerdings teilen.
Nach einer Woche im Hotelzimmer in China ist Werder-Profi Mattias Falck beim WTT-Champions-Turnier in Macau in Bestform – wie Japans Superstar Tomokazu Harimoto merkte.
Es sollte nicht sein mit der zweiten Gold-Medaille für Mattias Falck bei den European Championships. Im Halbfinale unterlag der Werder-Profi Dang Qiu, holt aber Bronze.
Nach zehn Jahren hat es für Werder-Profi Mattias Falck endlich mit dem Doppel-Titel bei der Tischtennis-EM geklappt. Feiern fällt flach, um 10 Uhr steht sein Einzel an.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 9. März 2023, 18:06 Uhr
Bei der Preisverleihung unter der Woche fehlte Mattias Falck. Werders Tischtennis-Star war da bereits in Singapur – wo er nun einen furiosen Turnierstart hingelegt hat.
mit Video vom 11. März 2023
Im Tischtennis ist Mattias Falck Weltklasse und doch der nette Schwede von nebenan. Wir sprachen mit Werders Star übers Glücklichsein, schräge Frisuren und Langzeitbeziehungen.
mit Video vom 8. März 2023
Das neue Team bleibt das alte: Der Bremer Bundesligist tritt in der neuen Saison mit gleicher Besetzung an. Dafür verlängerte Werder nun mit zwei Profis die Verträge.
Mit der 1:3-Pleite gegen Bergneustadt haben sich die Playoffs für die Bremer erledigt. Allerdings hat das Team um Mattias Falck damit auch den Klassenerhalt besiegelt.
So hatten sich die Bremer ihr Bundesliga-Duell mit Grenzau nicht gedacht: Ein herber Rückschlag im Playoff-Kampf, sogar Werders Geheimwaffe verlor erstmals in 2023.
Der Dämpfer zuletzt gegen Saarbrücken tat weh. Doch am Sonntag um 16:30 Uhr wollen die Bremer in Grenzau wieder angreifen – mit ihrer verlässlichen Geheimwaffe.
Der Bremer Bundesligist kämpfte verbissen gegen den Tabellenzweiten aus Saarbrücken. Doch erneut reichten zwei Siege von Mattias Falck allein nicht zum Werder-Sieg.
Durch den 3:1-Sieg gegen Mühlhausen hat Werder Rang sechs in der Bundesliga gefestigt und weiterhin Chancen auf die Playoffs. Wieder besorgte Falck zwei wichtige Punkte.
Die jüngste 2:3-Schlappe hat dem Bremer Bundesligist richtig weh getan. Gegen Mühlhausen muss am Sonntag ein Sieg her – denn das Playoff-Rennen ist noch nicht vorbei.
Vier vergebene Matchbälle von Kirill Gerassimenko, Weltmeister Mattias Falck unterlegen im Doppel: Die Bremer erlebten einen ganz bitteren Abend gegen Bad Königshofen.
Die Fischtown Pinguins gewinnen das Auftaktspiel im Playoff-Viertelfinale gegen Red Bull München mit 3:1. Kurz vor Schluss wurde es jedoch noch einmal eng für die Bremerhavener.
mit Audio vom 15. März 2023
Die Werder-Spieler Jiri Pavlenka, Milos Velkovic und Ilia Gruev wurden für ihre Nationalteams nominiert. Auch Niclas Füllkrug darf sich Hoffnungen auf eine Nominierung machen.
mit Video vom 15. März 2023
Im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt gaben gleich drei Werder-Talente ihren Bundesliga-Einstand. Vor allem für die 16-jährige Jette Behrens war es ein aufregendes Debüt.
mit Video vom 15. März 2023
Die Chance war da für die Bremer Bundesligistinnen, den starken Frankfurterinnen einen Punkt abzuluchsen. Am Ende bleiben die Werderanerinnen auf dem Abstiegsplatz.
mit Audio vom 14. März 2023
Der Showdown um den Meistertitel geht los und die Fischtown Pinguins mischen dabei mit. Der Playoff-Start gegen München am Mittwoch wird ein Leckerbissen für Sportfans.
mit Video vom 14. März 2023
Darauf erst einmal einen Schluck Rum: Weltumsegler Boris Herrmann und seine Crew mischen beim Ocean Race trotz eines Mastrisses um den Sieg auf der Königsetappe mit.
mit Audio vom 13. März 2023
Der Schnee ist getaut und so können die Bremerinnen am Dienstag um 18 Uhr die Partie gegen Frankfurt nachholen. Leicht wird die Aufgabe gegen die starke Eintracht nicht.
mit Video vom 13. März 2023
Niclas Füllkrug war am Sonntagabend mächtig genervt. Nach der vermeidbaren 2:3-Pleite der Bremer gegen Bayer Leverkusen schlug Werders Stürmerstar Alarm.
mit Video vom 13. März 2023
Schon gegen Augsburg hätten die Bremer zuletzt nicht verlieren müssen. Umso mehr ärgerten sie sich über die nächste verpasste Chance beim 2:3 gegen Leverkusen.
mit Audio vom 12. März 2023
Die mutigen Bremer gingen durch Ducksch in Führung, doch Leverkusen nutzte am Ende ganz clever seine Chancen. So kassierte Werder die vierte Pleite im fünften Spiel.
mit Audio vom 12. März 2023
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