Endlich tragen auch die Männer Pink und Rosa: Großer Trend

2023-03-16 16:55:28 By : Mr. David Zhang

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Daniel Craig bei der Premiere von dem aktuellen James-Bond-Film „No Time To Die“ im September Bild: dpa

Früher trugen nur (Möchtegern-)Jachtbesitzer und Jungs aus der englischen Oberschicht Rosa. Doch mit den Geschlechtergrenzen lösen sich auch die Farbregeln auf. Ein Überblick über einen großen Trend in der Männermode.

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A ls Daniel Craig bei der Weltpremiere von „No Time to Die“ vergangenen September im himbeerfarbenen Samtjackett über den roten Teppich schritt, war klar: Diese Farbe wird uns noch eine Weile beschäftigen. Wenn Mr. Bond, die männlichste Figur der Filmgeschichte, ein kräftiges Rosa für den roten Teppich wählt, ist ein Trend geboren. Und so gab es kaum eine Herrenkollektion im Frühjahr/ Sommer 2022, in der nicht Jacken, Hosen und Shirts – ja sogar ganze Anzüge – in Rosa, Pink und Fuchsia auftauchten.

Jacquemus, Ami Paris, Loewe, JW Anderson bieten Rosa in allen Schattierungen. Von zart wie Softeis bis barbiepink ist alles dabei. Sogar die Designer bei Jil Sander – sonst eher bekannt für ein Farbspektrum zwischen Wald und Meer – sahen für die Herrenkollektion Rosatöne vor und die italienische Firma Stone Island tunkte ihr Baumwollgewebe in Pink, bevor der Stoff zu lässigen Jacken geschneidert wurde.

Inzwischen sieht es so aus, als wäre das Rosa für die Männer gekommen, um zu bleiben. Den Sängern Harry Styles und Justin Bieber sowie der Gucci-Muse Jared Leto ist es zu verdanken, dass sich die hellen bis blaustichigen Rottöne nun wie selbstverständlich auch in die Herbst/Winter-Herrenkollektionen einreihen; dass die Farbe vom Laufsteg, der Bühne, dem roten Teppich auch in die Geschäfte und auf die Straße findet.

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Andreas Murkudis öffnet in seinem Berliner Conceptstore gerade die Pakete mit der Herbstware. Darin: „Jede Menge pinke Teile.“ Ganz vorne dabei: Rick Owens, Homme Plissé und Dooppiaa. Dass die neue Pinklust mit dem Aufbrechen der Geschlechtergrenzen und der daraus folgenden Fluidität zu tun hat, kann Murkudis nur unterschreiben: „Es wird immer akzeptierter als Mann knallige Farben zu tragen, auch wenn es in der weiterhin normativen Gesellschaft mehr Mut erfordert, zu Fuchsia als zu einem Waldgrün oder Himmelblau zu greifen.“

Zu dem Rosa gesellen sich nun auch häufig Rüschen, Satin, Blumenmuster, Seide und Chiffon. Denn seit Alessandro Michele von Saison zu Saison die Gucci-Herrenkollektionen um immer mehr bis dato femininen Zierrat erweitert, lackieren sich auch Schuljungs in Eckernförde und Rosenheim die Nägel, legen sich Perlen um den Hals, pieksen Broschen ans Revers und schlenkern Handtäschchen. Auch die pandemiebedingten Pausen könnten dazu beigetragen haben, dass nicht nur die Jogginghose den formalen Anzug immer weiter verdrängte, sondern auch der Generation Z Zeit schenkte, über die binary-, non binary-Grenzen nachzudenken und sich über sie hinwegzusetzen.

Das rosa Hemd – ob mit steifem Kragen oder in leichtem Leinen – war Jahrzehnte lang Internatsschülern der englischen Oberschicht und Jachtbesitzern mit goldener Rolex vorbehalten. Heute ist sein Rosa in allen Schichten der Gesellschaft angekommen.

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Aktuelle Herrenkollektionen: Endlich tragen auch die Männer Pink

Endlich tragen auch die Männer Pink

Früher trugen nur (Möchtegern-)Jachtbesitzer und Jungs aus der englischen Oberschicht Rosa. Doch mit den Geschlechtergrenzen lösen sich auch die Farbregeln auf. Ein Überblick über einen großen Trend in der Männermode.

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