Ehemänner, Väter, Schwiegerväter und Opas können ein Liedchen davon singen – jedes Jahr gibt es zu Weihnachten wieder Krawatten und Socken. Obwohl man für beides keine besondere Leidenschaft hat. Es sind nun mal die üblichsten Accessoires des Mannes. Der grosse Loriot hat das Elend in seiner Serie «Weihnachten bei Hoppenstedts» 1978 treffend inszeniert. Opa Hoppenstedt quengelt: «Früher war mehr Lametta!», und Vater Hoppenstedt packt resigniert eine Krawatte nach der anderen aus. Über keine davon kann er sich richtig freuen.
Das muss nicht sein. Es gibt Hunderttausende langweiliger und spiessiger Krawatten – aber auch einige wenige, die echte Freude machen. Wer bedenkt, dass die Krawatte ein neues Leben angefangen hat, nämlich als lässiges Accessoire, das nicht mehr unbedingt zum braven Businessanzug, sondern in einem unerwarteten Kontext getragen wird, der findet mit etwas Spürsinn auch Schlipse, die man verschenken kann.
Dasselbe, was sich über Krawatten sagen lässt, gilt für Socken: Sie haben eine neue Hauptrolle im Outfit des Mannes bekommen. Die braven schwarzen Knöchelsocken, die 95 Prozent der Herren täglich tragen, gibt’s in jedem Kaufhaus oder auch im Abo aus dem Netz. Spannender wird’s, wenn man Socken als das versteht, was sie auch sein könnten: Ein Farbtupfer, ein individuelles Statement und ein feines Statement zum Zeitgeist.
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