Bernie Ecclestone hatte in der Formel 1 jahrelang das Sagen. Doch dann wurde er eines Tages rausgedrängt. Nun packt er erstmals aus.
Formel 1: Alle Fahrer der Saison 2023
Am 5. März 2023 startet die neue Formel-1-Saison. Wir stellen die alle Fahrer der neuen Saison vor.
Er prägte die Königsklasse wie kein anderer. Bernie Ecclestone war jahrelang der Macher hinter der Formel 1. Ohne ihn, das ist unstrittig, wäre der Rennzirkus niemals zu dem Milliardengeschäft geworden, welches es heute ist.
Ecclestone ging neue Wege in der Vermarktung, erschloss neue Grands Prix in fernen Ländern. Jedoch war er auch immer eine streitbare Person. In der DAZN-Dokumentation „Lucky!“, die am Montag (20. Februar) erscheint, berichtet er nun, wie man ihn nach vielen Jahren als Chef plötzlich aus der Formel 1 drängte.
Über 40 Jahre leitete der Brite die Geschicke der höchsten Motorsportklasse. Was als Versuch begann, das Renngeschäft zu professionalisieren, endete als weitreichende Erfolgsgeschichte. Ecclestone war jahrelang das Gesicht der Formel 1 und als Geschäftsführer der „Formula 1 Group“ deren Boss.
Nicht nur das. Der heute 92-Jährige war zeitweise auch Eigentümer dieser Gruppe. Seine Macht war enorm. Dann jedoch kam der Januar 2017 und Ecclestone wurde jäh als CEO abgesetzt. Eine große Rolle spielte dabei die Übernahme der „F1 Group“ durch Liberty Media – dem heutigen Rechteinhaber.
Der US-Konzern hatte bereits einige Monate zuvor seine Absicht verkündet, die Mehrheitsrechte an der Formel 1 vom bisherigen Hauptgesellschafter CVC zu erwerben. Nach dem Jahreswechsel waren sämtliche Hürden für den großen Schritt genommen. Im Zuge der Übernahme wurde auch verkündet: Bernie Ecclestone verliert seinen Platz als CEO. Stattdessen übernahm Chase Carey diese Rolle. Ecclestone wurde dagegen zum Ehrenpräsidenten ernannt.
In der DAZN-Doku „Lucky!“ berichtet dieser nun, wie das damals alles ablief. Denn eigentlich hatte er trotz seines Alters nicht vor, abzudanken. Eines Tages bekam er von seinem neuen Boss allerdings einen Anruf. Ein Termin wurde vereinbart. „Ich dachte, ich mache einen guten Eindruck, falls sie mich weiter beschäftigen wollen“, erinnert sich Ecclestone zurück, der in Anzug und Krawatte erschien. Doch das Gegenteil war der Fall.
In dem Gespräch habe Carey ihm gesagt: „Ich hätte gerne deinen Job.“ Doch Ecclestone reagierte offenbar gefasst. „Ihr habt das Auto gekauft, ihr könnt es auch fahren“, habe er geantwortet.
Dann sei eine Anwältin aufgetaucht, die jahrelang für Ecclestone gearbeitet hatte. Sie legte ihm einen Vertrag vor. Die Anwesenden hätten Ecclestone gesagt, dass er die Firma verlassen werde – obwohl er damals noch einen Dreijahresvertrag besaß.
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Doch um einer Abfindung oder ähnlichem zu umgehen, teilte man dem jahrelangen Formel-1-Boss mit, dass er den Vertrag unterschreiben und damit „freiwillig“ zurücktreten solle. Wut verspürte Ecclestone aber nicht, denn er unterschrieb ohne Widerworte.
„Es ist wie eine Ehe – leicht reinzukommen, schwer rauszukommen“, resümiert er bei DAZN. „Also bin ich ausgestiegen. Das war also das Ende der Formel 1 für mich. Und dann war ich weg.“
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