Mit Ach und Krach den Reissverschluss des überquellenden Koffers zuzerren – das muss nicht sein. Zwölf Tipps, die nicht nur Platz, sondern auch Nerven sparen. Und Geld.
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Egal, ob für den City Trip, eine Rundreise oder die umfangreiche Geschäftsreise: Wir verraten, wie sich der Koffer mit ganz einfachen und günstigen Mitteln smarter packen lässt.
Es gilt die Devise: erst sammeln, dann packen. Also am besten eine Packliste (auf Papier oder in Gestalt einer App wie «Pack the bag») anfertigen und diese dann Schritt für Schritt abarbeiten. Alles in einer Ecke in der Wohnung oder im Haus zusammentragen und dann vor dem eigentlichen Packen auf dem Bett oder anderswo einen Haufen bilden. Das sollte nicht erst am Abreisetag passieren. Denn falls etwas Wichtiges fehlt, lässt sich das noch ohne Stress besorgen!
Tendenziell wird jedes Gepäckstück randvoll gepackt. Daher ist die umgekehrte Herangehensweise schlauer: Erst sehen, was wirklich mit muss und dann – mit etwas Luft – das passende Gepäckstück wählen. Tut es vielleicht eine Handgepäcktasche oder ein Businesstrolley, der Kleidung und Laptop trennt? Vorteil hier: Spart Zeit beim Einchecken und bei der Gepäckausgabe, eventuell gar Zusatzgebühren. Oder ist ein Rucksack praktischer?
Klar, man kann sich für alle Eventualitäten mit entsprechendem Equipment rüsten. Aber das frisst Platz. Also lieber auf Kleidungsstücke verzichten, deren Einsatz ohnehin fraglich ist (dabei hilft ein Blick auf die aktuelle Wetterprognose beziehungsweise die Wetterhistorie am Reiseort, etwa bei www.weatherunderground.com. Fön und Handtücher müssen ohnehin meist nicht ins Gepäck – die gibt es in (fast) jedem Hotelzimmer.
Sonnencrème hingegen ist am Ferienort meist teurer als zu Hause und oft qualitativ schlechter. Ganz wichtig: Auf der Hinreise grosszügig Platz beim Packen lassen! Denn zum einen fehlt einem auf der Rückreise meist die Lust, alles wieder so schön platzsparend zu packen, und zum anderen kommen ja gern Souvenirs dazu.
Man kann es nicht oft genug sagen: Wichtige Medikamente, Laptop, Kamera, Tablet, Ladekabel, Pass und Wertsachen gehören ins Handgepäck! Nur für den Fall, dass das Hauptgepäck verloren geht. Dort kommen indessen die schweren Stücke wie Jeans, Kosmetikbeutel und Bücher nach unten. Dann wird die übrige Kleidung verteilt.
Die Lücken lassen sich prima mit Kleinkram ausfüllen. Schuhe gehören natürlich auch nach unten, wobei hier noch zwei Extraregeln gelten. 1. Sich auf zwei, maximal drei Paare beschränken. Und 2.: Die schwereren Schuhe zum Flug anziehen.
Beim Koffer stellt sich die Frage: Hart- oder Weichgepäck? Hartgepäck ist – klar – stabiler, kratzfester und komfortabler, aber auch schwerer. Wobei es auch harte Koffer aus 100 Prozent Polycarbonat gibt. Die fallen dann auch nicht mehr allzu sehr ins Gewicht. Leichtigkeit und bessere Handlichkeit sind beim Weichgepäck jedoch grösser.
Für einen Hartschalenkoffer spricht, dass hier ein perfektes Ausnutzen des Stauraums bis in alle Ecken möglich ist. In die Kuhlen zwischen dem Gestänge passen perfekt Socken, Slips und andere kleine Dinge. Darauf liegen dann hochwertige Kleidungsstücke – wie etwa ein Blazer. Flache Kleidung wie Schlips und Co. passen hervorragend in die Mesh- bzw. Netzfächer. Weichgepäck hat indessen den Vorteil, dass es sein Volumen bis zu 20 Prozent erweitern kann...
Das schicke Hemd für den Abend kommt in den oberen Bereich des Koffers, Fliegen, Krawatten und Tücher ins Netz. Verstellbare Packbänder helfen dabei, Knittern zu vermeiden und passen sich der Füllmenge an. Und praktisch, wenn die Reissverschlüsse hochwertig sind und auch dann noch alle Zähne zusammenbeissen, wenn es doch voller wird.
Generell bekommt man mehr in den Koffer, wenn die Kleidung gerollt statt gefaltet wird – egal, ob Hose, Pulli, Rock oder T-Shirt. Aber aufgepasst: Man muss schon eng rollen und nicht zu schluderig. Beim Verstauen von Tüchern hilft übrigens eine leere Papierrolle, die als Wickelhilfe dient. Damit die Rolle nicht einknickt, lässt sich diese mit Socken vollstopfen – so spart man zudem noch Platz im Koffer.
An anderer Stelle können zerbrechliche Dinge wie Sonnenbrillen oder Accessoires miteingerollt werden, damit sie auf der Reise geschützt sind. Besonders rollwürdig sind übrigens Chinos und Hemden. Und noch ein Tipp gegen Knitterlook: Im Urlaubshotel das Hemd ins Bad hängen und (kurz) die Dusche heiß stellen. Der Wasserdampf ersetzt dann das Bügeleisen…
Feste Gurte, die flexibel einstellbar sind, ermöglichen eine variable Beladung des Koffers und zerdrücken im Gegensatz zu elastischen Gurten die Kleidung nicht!
Ringe, Haarnadeln, Kleingeld – solch kleine Schätze verstecken sich gern in den hintersten Winkeln eines grossen Koffers. Um langes Suchen zu vermeiden, empfehlen sich Kaugummidosen, leere Brausetablettenpackungen oder Pillenboxen, die den Kleinkram beisammenhalten.
So ein Unglück ist wahrscheinlich schon jedem passiert: eine aufgeplatzte Handcrème, Shampooflasche oder XXL-Senftube, deren Inhalt sich im Koffer verteilt. Das lässt sich leicht vermeiden, indem man etwas Frischhaltefolie über die Flaschenöffnung zieht und den Verschluss wieder darüber verschraubt.
Zusatzmassnahme: Shampoo (wenn es unbedingt das eigene statt der Hotelkosmetika sein muss), Deo, Zahnpasta oder Haargel in einen Klarsichtbeutel packen.
2021 gingen 4,35 Gepäckstücke pro 1000 Passagiere verloren, im Chaos-Jahr 2022 waren es, auch wenn noch keine offiziellen Zahlen vorliegen, vermutlich noch mehr. Die Tendenz ist jedenfalls steigend. Und auch wenn die meisten Koffer innerhalb von ein bis zwei Tagen dem Besitzer wieder zugestellt werden können, kann das zu Schwierigkeiten führen – etwa, wenn man am Urlaubsort nichts zum Anziehen hat.
Paare können diese Situation entschärfen, indem sie ihr Gepäck einfach auf beide Koffer verteilen. Sinnvoll ist auch, zumindest eine Unterhose, Socken und die Badeshorts ins Handgepäck zu stecken.
TSA-Schlösser bei Koffern erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Klarer Vorteil: Flughafenangestellte können diese im Zweifel mit einem Universalschlüssel öffnen. Wenn das nicht möglich ist, brechen sie den Koffer nämlich einfach auf. Die grössere Gefahr lauert jedoch am Gepäckband, Stichwort Verwechslungsgefahr.
Dem Koffereinerlei lässt sich entgegenwirken, etwa indem man Farbe bekennt. Ein pinkfarbener Koffer ist einfach auffälliger als ein schwarzer. Alternativ tut es auch ein prägnanter Aufkleber. Das ist besser als Riemen, Schnüre oder Bänder – wenn diese nicht ganz strammgezogen sind, bleiben diese leicht irgendwo unterwegs hängen. Und noch ein Tipp: vor dem Einchecken ein Selfie vom Koffer machen. So ein Foto kann im Verlustfall für die Flughafenangestellten hilfreich sein, um das gesuchte Gepäckstück schnell unter vielen anderen ausfindig zu machen.
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