Mehr als 80.000 Angestellte, ein Umsatz von knapp 20 Milliarden Euro, ein Gewinn von rund einer Milliarde Euro: Schraubenhersteller Würth hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der größten Unternehmen Deutschlands hochgearbeitet. Verantwortlich dafür ist zum großen Teil Reinhold Würth: Als er das Unternehmen von seinem Vater übernahm, war er gerade 19 Jahre alt, das Unternehmen machte gerade einmal 80.000 Euro Umsatz.
Im Podcast von "Online Marketing Rockstars" stellte sich der Firmen-Patriarch nun mit 87 Jahren den Fragen von Philipp Westermeyer – und der berichtet von einigen spannenden Ereignissen. So habe Würth neben der Arbeit weltweit mehr als ein Dutzend Privatmuseen aufgebaut, alleine die deutschsprachigen Museen hätten rund 80 Mitarbeiter:innen, die Kunstwerke von Künstlern wie Picasso betreuen.
Im Gespräch mit Westermeyer verrät Würth auch einige seiner Prinzipien. Besonders wichtig für den Schrauben-Milliardär ist unter anderem die Kleidungsordnung im Unternehmen – vor allem bei seinen wichtigsten Mitarbeiter:innen: "Ich lege Wert darauf, dass die oberen Führungskräfte in Konferenzen Krawatten tragen." Ein lässiger Casual-Look kommt für ihn hingegen nicht in Frage, denn ein solcher "Freizeitlook" sei "respektlos".
Besonders bei großen Empfängen und wichtigen Gesprächspartnern ist ihm das äußere Erscheinungsbild enorm wichtig, wie er im Podcast verriet: "Wenn ein Chef eines Weltunternehmens ohne Krawatte zu einer Besprechung bei Frau Merkel marschiert, dann empfinde ich das als ungehörig und sehe es sogar fast als Beleidigung der Gesprächspartnerin an."
Trotz der eindeutigen Worte ist Reinhold Würth klar, dass er mit seiner Haltung inzwischen zu den Exoten in deutschen Unternehmen gehört. So gibt er zu, dass eine entsprechende Ansage bei Google oder Amazon "natürlich undenkbar" sei. Auch bei Würth selbst hält er es für möglich, dass die Krawattenpflicht fällt – allerdings nicht mehr unter seiner Führung.
Quellen: "BW24", OMR
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